„Seenot“
Ort: Falkensteinwand – St.Gilgen
8 Seillängen (5/5+/4+/5+/5/6+/6/5)
Wechselführung mit Conny (C/F/C/C/F/C/F/C)
Heute ging es wieder zur „Seenot“. Erstmals wählten wir
den bergseitigen Zustieg über den Falkenstein. Die Suche nach dem Einstieg gestaltete
sich fast so schwierig wie das Finden eines Parkplatzes in Ried bei St.Wolfgang.
Zu Fuß ging es den Falkensteinwanderweg hoch, bis vor der Kapelle eine
Abzweigung nach links erreicht war. Von dort folgten wir dem Waldweg weiter bis
zur Wand des Falkensteins. Natürlich erwischte ich bei der Suche der Abseilpiste wieder den
Ausstieg der Route „Tag der Arbeit“. Also retour und weiter rechts der nächste
Versuch. Die Abseilstelle statteten wir noch mit Schrauböse und Rebschnur aus,
in der Hoffnung, dass auch nachfolgende Seilschaften dies zu schätzen wissen.
Eigentlich fand ich es schwach, diese Abseilstelle nur mit relativ
scharfkantigen Bolts und nicht mit einem vernünftigen Abseilring auszustatten. Vielleicht kann mir das einmal jemand erklären. Selbstabsicherungen sind dann verloren, wenn
man über den Wasserweg wieder abhaut. Und auch für das Abziehen des Seils sind die Bolts völlig ungeeignet. Über die Abseilpiste ging es dann nach
unten. Unsere Seile waren vom Vortag noch etwas nass, was fast zu
Schwierigkeiten beim Abziehen durch die Schrauböse geführt hätte. Mit vereinten
Kräften brachten wir das Seil aber in Bewegung. Unten angekommen war der Schlauchboot-Taxi-Dienst bereits
mit dem Abtransport einer Seilschaft beschäftigt. Dieses Jahr machten Conny und
ich einen Rollentausch und so überlies ich ihr die erste Seillänge. Trotz der
immer wieder auffindbaren Henkelgriffe ist man in den ersten 2 Seillängen doch auch
immer wieder gefordert. Die 2. Seillängen der scharfen Rechtsquerung lassen sich
schön in einem Zug machen. Dabei ist aber zu empfehlen, 2 Exen mit
Bandschlingen zu verlängern, da die Seilführung einer
horizontalen Zickzack-Linie folgt. Es ist sehr hilfreich, wenn man
bei dem gebohrten Schlitz (7er-Stelle) die kleine vertikale Schuppe (ca. einen
Meter rechts davon) nicht übersieht. Die 5. Seillänge folgt einem senkrechten Riss hoch und führt weiter rechts mit schönen Henkeln nach oben. Nach einer kurzen
Querung geht es durch den Kamin in die die Schlüsselstelle der 6 Seillänge. Die Herausforderung sind 2 aufeinanderfolgende
enge Piaz-Risse, die am Übergang zu einem Seitenwechsel auffordern. Als
Alternative bietet sich ein krampffördernder Spreizschritt an. Die 7. Seillänge
führt über die geschraubten Griffe ("die Wolfgangseer Kompressor-Route"), die man unter Belastung am besten nicht auf
Ihre Standfestigkeit überprüft. Die 8. Seillänge hab ich auch beim 2. Mal noch
nicht verstanden. Für einen 4er finde ich vor allem die ersten beiden Haken
sehr hart bewertet. Man macht absolut keinen Fehler, an dieser Stelle von einer
5+ auszugehen. Das schärft die Konzentration und verhindert einen Sturz in den
Stand.
Und wie hört man es des Öfteren von
der nautischen Zunft am hellgrünen Wolfgangsee. „Look up there, there is
someone in the wall…..Oh my god.“ „Oh my god“ ist bei dieser Route höchstens
für kleingewachsene Erdenbürger angemessen, wenn viele Griffe notgedrungener Maßen
dynamisch angesprungen werden müssen. Schon alleine vom Ausblick her ist die
„Seenot“ jedoch eine jährliche Wiederholungstat wert.
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| "Nur keinen Stein lostreten." |
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| Fertig für die erste Abseillänge. |
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| In der Hitze auch noch warme Hände vom Sicherungsprusik. |
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| Conny in Absprungposition |
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| Die 2. Abseillänge in segelnder Spaliergesellschaft |
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| So nah und doch so fern. |
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| Connys faszinierender Blick für die wesentlichen Details. |
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| Nachstieg in der 1. SL |
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| "So ein Henkel fühlt sich verdammt gut an." |
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| Fastkollision mit der nachfolgenden Seilschaft. Betty und Stefan in Action. |
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| Seilmanagement im 2. Stand |
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| Am Beginn des Quergangs in der 3. SL |
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| Rastplatz vor der 4. SL |
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| Stand zur 5. Seillänge |
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| Check des gebohrten Griffs am Ende der Querung |
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| Conny in der 5. SL |
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| Der Blick hoch in die Schlüsselstelle der 6. SL - der Kamin. |
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| Ausstieg aus dem Kamin |
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| Leider geil! Einen schöneren Platz kenne ich nicht! |
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| Eindeutig zu weit zum Füße Waschen |
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| Die ersten Herbstboten |
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| Die berüchtigte 7. SL |
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| Über die geschraubten Griffe der 7. SL |
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| Am Ausstieg |
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