Sonntag, 26. Juli 2015

Seenot - Falkensteinwand, St. Gilgen (6+)



„Seenot“
Ort: Falkensteinwand – St.Gilgen
8 Seillängen (5/5+/4+/5+/5/6+/6/5)
Wechselführung mit Conny (C/F/C/C/F/C/F/C)

Heute ging es wieder zur „Seenot“. Erstmals wählten wir den bergseitigen Zustieg über den Falkenstein. Die Suche nach dem Einstieg gestaltete sich fast so schwierig wie das Finden eines Parkplatzes in Ried bei St.Wolfgang. Zu Fuß ging es den Falkensteinwanderweg hoch, bis vor der Kapelle eine Abzweigung nach links erreicht war. Von dort folgten wir dem Waldweg weiter bis zur Wand des Falkensteins. Natürlich erwischte ich bei der Suche der Abseilpiste wieder den Ausstieg der Route „Tag der Arbeit“. Also retour und weiter rechts der nächste Versuch. Die Abseilstelle statteten wir noch mit Schrauböse und Rebschnur aus, in der Hoffnung, dass auch nachfolgende Seilschaften dies zu schätzen wissen. Eigentlich fand ich es schwach, diese Abseilstelle nur mit relativ scharfkantigen Bolts und nicht mit einem vernünftigen Abseilring auszustatten. Vielleicht kann mir das einmal jemand erklären. Selbstabsicherungen sind dann verloren, wenn man über den Wasserweg wieder abhaut. Und auch für das Abziehen des Seils sind die Bolts völlig ungeeignet. Über die Abseilpiste ging es dann nach unten. Unsere Seile waren vom Vortag noch etwas nass, was fast zu Schwierigkeiten beim Abziehen durch die Schrauböse geführt hätte. Mit vereinten Kräften brachten wir das Seil aber in Bewegung. Unten angekommen war der Schlauchboot-Taxi-Dienst bereits mit dem Abtransport einer Seilschaft beschäftigt. Dieses Jahr machten Conny und ich einen Rollentausch und so überlies ich ihr die erste Seillänge. Trotz der immer wieder auffindbaren Henkelgriffe ist man in den ersten 2 Seillängen doch auch immer wieder gefordert. Die 2. Seillängen der scharfen Rechtsquerung lassen sich schön in einem Zug machen. Dabei ist aber zu empfehlen, 2 Exen mit Bandschlingen zu verlängern, da die Seilführung einer  horizontalen Zickzack-Linie folgt. Es ist sehr hilfreich, wenn man bei dem gebohrten Schlitz (7er-Stelle) die kleine vertikale Schuppe (ca. einen Meter rechts davon) nicht übersieht. Die 5. Seillänge folgt einem senkrechten Riss hoch und führt weiter rechts mit schönen Henkeln nach oben. Nach einer kurzen Querung geht es durch den Kamin in die die Schlüsselstelle der 6 Seillänge.  Die Herausforderung sind 2 aufeinanderfolgende enge Piaz-Risse, die am Übergang zu einem Seitenwechsel auffordern. Als Alternative bietet sich ein krampffördernder Spreizschritt an. Die 7. Seillänge führt über die geschraubten Griffe ("die Wolfgangseer Kompressor-Route"), die man unter Belastung am besten nicht auf Ihre Standfestigkeit überprüft. Die 8. Seillänge hab ich auch beim 2. Mal noch nicht verstanden. Für einen 4er finde ich vor allem die ersten beiden Haken sehr hart bewertet. Man macht absolut keinen Fehler, an dieser Stelle von einer 5+ auszugehen. Das schärft die Konzentration und verhindert einen Sturz in den Stand.
 
Und wie hört man es des Öfteren  von  der nautischen Zunft am hellgrünen Wolfgangsee. „Look up there, there is someone in the wall…..Oh my god.“ „Oh my god“ ist bei dieser Route höchstens für kleingewachsene Erdenbürger angemessen, wenn viele Griffe notgedrungener Maßen dynamisch angesprungen werden müssen. Schon alleine vom Ausblick her ist die „Seenot“ jedoch eine jährliche Wiederholungstat wert. 



"Nur keinen Stein lostreten."

Fertig für die erste Abseillänge.
In der Hitze auch noch warme Hände vom Sicherungsprusik.

Conny in Absprungposition

Die 2. Abseillänge in segelnder Spaliergesellschaft
So nah und doch so fern.
Connys faszinierender Blick für die wesentlichen Details.
Nachstieg in der 1. SL
"So ein Henkel fühlt sich verdammt gut an."
Fastkollision mit der nachfolgenden Seilschaft. Betty und Stefan in Action.
Seilmanagement im 2. Stand
Am Beginn des Quergangs in der  3. SL
Rastplatz vor der 4. SL
Stand zur 5. Seillänge
Check des gebohrten Griffs am Ende der Querung
Conny in der 5. SL
Der Blick hoch in die Schlüsselstelle der 6. SL - der Kamin.
Ausstieg aus dem Kamin
Leider geil! Einen schöneren Platz kenne ich nicht!
Eindeutig zu weit zum Füße Waschen


Die ersten Herbstboten
Die berüchtigte 7. SL
Über die geschraubten Griffe der 7. SL
Am Ausstieg


 




























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