Tour: "Kaiserwalzer"
Ort: Gosausee
9 Seillängen (4+ / 6- / 5+ / 7- / 7- / 6+ / 5 / 6- / 5 )
Wechselführung mit Conny ( C / F / C / F / F / C / F / C / F)
Zum Urlaubsausklang ging es zumindest optisch zum „Deep-water-soloing“ in die Gosau. Die Route „Kaiserwalzer“ liegt in unmittelbarer Nähe des
Gosausees. Die Substanz des Gesteins verspricht auf den ersten Klettermeter her so manchen Abgang. Dabei war die Besorgnis den
zuschauenden Wegpassanten am Einstieg gewidmet. In der 2. und 3. Seillänge zeigte
sich jedoch in den wasserzerfressenden rauen Platten der wahre Charakter der
Tour. In der 4. Seillänge führte ein kleiner Aufschwung mit leichter
Rechtsquerung durch die Schlüsselstelle der Route. Hier wurde ein erosionsbedingter
brüchiger Wandteil umgangen. Für den Charakter der Tour sind die ersten beiden
Haken der 5. Seillänge sehr weit gesetzt. Die Wand gibt aber aufgrund des rauen
Charakters des Dachsteinkalks meist sehr guten Halt. Es folgt eine weitläufige
Linksquerung im 6er-Bereich. Abgänge sind hier nicht empfehlenswert, da die
Haken oft weit gesetzt sind. Die Platte ist jedoch geneigt und es finden sich
gute Tritte und Griffe. Nach wenigen Klettermetern im 5er-Bereich nimmt in der
7. Seillänge die Konzentration an Chlorophyll stark zu. Mit den Kletterschuhen
fühlt man sich auf der Gras- und Erdmaterie vor allem bei feuchter Wetterlage
nicht immer ganz wohl. Die beiden letzten Seillängen haben starken
Plombergstein-Charakter, d.h. schöne Henkelgriffe und so manche „Baumumarmung“.
Der Gesamtcharakter der Tour zeichnet sich durch weite bis enge Hakenabstände aus. Die Abstände ergaben sich vermutlich aus der Logik der Erstbegehung. Gut kletterbare Abschnitte
schlagen sich oft mit weiten Hakenabständen aufs Gemüt. Die 7er-Stellen wurden
mit sehr engen Hakenabständen wirkungsvoll entschärft (was für manchen störend
sein kann). Wunderbar wasserzerfressene Platten, die auch bei Regen noch viel
Halt geben finden sich vor allem in den ersten 7 Seillängen. Über die Grünzone im oberen Bereich mag man sich beschweren,
letztlich ist sie naturgegeben und soweit auch gut bewältigbar. Wer es nicht mag,
mag es halt nicht. Einen Kritikpunkt zur Tour: Ein Passant fragte mich am
Einstieg, ob es nicht gefährlich sei, hier hochzusteigen. Nun, am
gefährlichsten ist es vermutlich, ohne Steinschlaghelm am Einstieg stehen zu
bleiben, da bei der Routenführung kaum einschätzbar ist, wieviel Wurfmaterial
den Gosausee verfehlt und auf den Wegbereich fällt. Wir konnten beim Aufstieg
so manchen losen Stein ausmachen oder diesen in den Gosausee befördern bevor er
seine Bestimmung in einem unkontrollierten Abgang auf Wegpassanten findet (aber Vorsicht: es sind auch sehr viele
Taucher in der Gegend unterwegs!). Wie
lange diese Art der nichtgewerblichen Felsputzerei noch erlaubt sein wird steht
in den Sternen bzw. in den Köpfen der Verantwortlichen des Gosauer
Tourismusverbandes.
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| Am Einstieg |
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| Am Stand der 2. Seillänge inkl. Zuseherrekord am Wanderweg. |
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| Kein Kommentar |
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| Man beachte den Menschenauflauf unter uns. "Nur keinen Stein lostreten" |
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| Erdige Trittbretter am Standplatz der 4. SL |
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| Schlüsselbereich in der 4. Seillänge |
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| Noch mehr Zuseher. Hoffentlich hält das Trittbrett! |
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| Abschlussquerung in der 5. Seillänge. |
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| Pause in der langen Linksquerung der 6. Seillänge |
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| Schon noch ein Stück. |
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| Nachstieg durch die Querung |
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| Die letzten Seilmeter vor der Chlorophyll-Zone |
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