Samstag, 29. August 2015

"Leuchtspur" - Göll Südwestwand (6+)



29.08.2015
„Leuchtspur“
Ort: Göll Südwestwand, Alpeltal
6 Seillängen ( 6 / 4+ / 4+ / 6+ / 6- / Gehgelände / 5-)
Wechselführung mit Julian Brockt ( F / J / F / J / F / geh.. / J )

Erste Tour mit Julian Brockt, welcher sich über ein Kletterportal gemeldet hat. Nach langem Zustieg (2,5 Stunden)  von Hinterbrand ins obere Alpeltal standen mehrere Optionen zur Verfügung. Die Entscheidung fiel auf die Route „Beinhart“. Trotz genauem Topo-Studium wollte uns jedoch die Route Vorort nicht ins Auge fallen. Jedenfalls war an gegebenen Ort kein Bohrhaken oder sonstiges auszumachen. So kletterte ich erstmal frei hinauf, in der Annahme, weiter oben Sicherungshinweise zu finden. Leider negativ, weit und breit kein fremder Sicherungspunkt erkennbar. Laut Topo bestanden genau zwei gleichwertige Routenmöglichkeiten. Termin beim Augenarzt wurde schon organisiert. In der Not ging es somit in die Nachbarroute „Leuchtspur“, wobei sich diese Route laut Topo nicht unbedingt berauschend liest, was zumindest die Absicherungsqualität anbelangt. Probieren geht über Studieren.  Die erste Seillänge geht über schöne Griffe hoch, wobei ich mich auf halben Weg für die rechte, anfangs leichter Linie und gegen eine einsame Wasserrille entschieden habe. Nun, verstiegen, also mit einem kontrollierten Sprung zurück zum Start und die Wasserrille piazmäßig hoch. Die 2. und 3. Seillänge ging leichter von der Hand. In der 4. Seillänge erwartet einen die gut gesicherte Schlüsselstelle der Tour, die sich aber dynamisch und gutem Untergriff lösen lies. Teilweise ist es leichter, sich bei der Linienführung nicht zu sehr von den Bohrhaken leiten zu lassen. Es finden sich bei etwas Suche schöne Griffe, zudem ist der Stein auch im Tritt sehr griffig. Die 5. Seillänge war etwas für die Moral, da es in zwei kleineren Wasserrillen etwa 10 Meter über die letzte Sicherung hinausgeht. Selbstabsicherung ist in dieser Platte mit sehr kleinen Wasserrillen kaum möglich. Kraft im Zangengriff und tritttechnisches Vertrauen hilft jedenfalls.  Lästig sind jedenfalls die 150 Meter Schroffgelände in den Kletterschuhen, bis die abschließende Wasserrillenplatte erreicht wird. Die ging jedenfalls in einer Seillänge (60 Meter) gut von der Hand und war m.E. auch besser abgesichert als die anderen Seillängen. In 10 Minuten quert man dann links zum Göll-Gipfel rüber.
Fazit: Interessante Tour im griffigen Kalkstein mit sehr alpiner Absicherung. Wasserrillen im 6er-Bereich sollten gut beherrscht werden. Ausblick ist sowieso ein Traum. Jedenfalls sollte man genug zum Trinken mitnehmen, da die Sonne sehr unbarmherzig auf die Südwest-Wand heizt.  

 
Zustieg zur Südwest-Wand über das Alpeltal

Vorbei an "der Sense"

Die obligatorische Suche nach dem Einstieg

Seilmanagement am Einstieg "Leuchtspur"

2. Seillänge "Leuchtspur"

Blick über das obere Alpeltal

Entlang der Wasserrillen der 3. Seillänge

Blick in die 5. Seillänge

Die Platte der 5. Seillänge

Die Ausstiegsseillänge Nr. 6

Unbarmherzig heiß und kein Wasser mehr

Blick über das Alpeltal

Jetzt nur mehr 10 Minuten bis zum Göll-Gipfel

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