Vertical tours: "Stoahammer" (6+)

27.03.2016

„Stoahammer“

Ort: Zwerchwand, Bad Goisern

5 Seillängen Wechselführung mit Conny (6 (F) / 6- (C) / 6+(F) / 6+ (C) / 6+ (F))

Der erste heftige Einfall der Frühlingssonne erleichtert die Entscheidung für eine Klettertour und gegen eine Schitour. Heuer ist ohnehin viel zu wenig Schnee und vor allem: Wer mag schon Schifahren? Die südseitig gelegene Zwerchwand bietet fast alle Vorzüge für unsere Oster-Tour. Nur einen Palmesel der unsere Ruchsäcke getragen hätte, vermissten wir. Aufgrund der geringen Schneemenge in diesem Winter ist der Zustieg auch mit einfachen Turnschuhen schön zu bewältigen. Lediglich der Zugang vom Wanderweg zum Einstieg erhöht den Nervenkitzel durch einbrechende Schneedecken. Die Routen sind zudem vorbildlich beschriftet und schon beim Zustieg gut erkennbar.

Die erste Seillänge offenbart nach der ersten komfortablen Querung den Charakter im unteren Wandbereich; grifflose „Aufrichter“ in geneigten Platten. Tritttechnisches Vertrauen und trockene Kletterschuhe sind in diesen Passagen äußerst empfehlenswert. Die 2. Seillänge beginnt ebenfalls gemäßigter, zieht jedoch in der 2. Hälfte von der Schwierigkeit wieder etwas an. Die 3. Seillänge quert wieder in einer glatten Platte mit geneigten Trittdellen. Ab nun wird es etwas steiler. Rein fototechnisch müsste man die linke Route wählen, da diese einfach unglaublich spektakuläre Motive anbietet. Die rechte Route sieht optisch aber doch einfacher aus, da diese einen Riss entlang hochzieht. Trotzdem ist diese 4. Seillänge kein Selbstläufer. Die 5. Seillänge hat dann auch sehr schöne Passagen im steilen Fels. Über alle 5 Seillängen gewertet begegnet man in dieser Route doch so mancher gefühlten 7er-Stelle.

Mit dem 60-Meter-Doppelseil geht es in 2 Zügen an perfekten Abseilringen wieder runter zum Einstieg. Und weil Ostern ist kann man den Kletterschuh die Wand runterwerfen und in einer Felsspalte verstecken. Da dieser jedoch nicht geruchsneutral ist, ist das Suchen nur halb so lustig.