Mittwoch, 19. November 2014

El Chorro - Andalusien (5 bis 8-)




El Chorro – Andalusien

Wenn man im November noch überhaupt keinen Bock auf Winterjacken und Glühwein hat, dann muss man weg. Zum Klettern am besten soweit südlich wie nur möglich. El Chorro in Andalusien bietet hierbei die optimalen Bedingungen.  

So ging es zum Aufwärmen erstmal in den Sektor „Austria“. Hier finden sich viele machbare Einzelseillängen, was dieses Eck sehr attraktiv macht. Zumindest wenn man die Anzahl der Kletterer berücksichtigt.  Auch im Mehrseillängen-Bereich gab es hier gewisse Möglichkeiten. Die Route „Nitty“ (5+ / 5+) ließ sich beispielsweise sehr schön mit der „Bombay Saphire“ (5+ / 5+ / 7 ) verlängern. Interessant dabei auch, dass die Abschlusslänge doch eine gewisse Herausforderung war. Die 2 Seillängen der full moon ( 7- / 7-) lassen sich aber sehr schön in einem Zug machen, auch wenn die Seilreibung etwas stärker wurde.  

Leider waren aufgrund der durchgeführten Sanierung des Klettersteigs „el camino del rey“ alle Sektoren in der Schlucht gesperrt. Als Alternative liegen etwa 100 Meter rechts neben der Eisenbahnbrücke einige Routen versteckt, die wir auch im Kletterführer nicht beschrieben fanden. Die Schwierigkeiten hier liegen auch so im Bereich von 6 bis 7.

Am nächsten Tag ging es dann in den upper crag des Sektors „Escalera arabe“. Das letzte Eck erhöht aufgrund des Sackgasseneffekts auch etwas die Frequenz der anzutreffenden Kletterer.  Nach dem Prinzip „Schau-ma-amoi“ gelangen dann auch die 2 Seillängen der „Producto nacionale„ (7a+).  Die benachbarte und stellenweise sehr nasse  „El canalillo de la mari“ ( 6b+) warf mich dann aber vor dem Umlenker ab. Fazit: Mit Helm klettern bringt schon was. Vor allem dann, wenn man im Stürzen nicht so geübt ist.  




Schlucht des "Camino del rey". 2015 findet die voll-touristentaugliche Neueröffnung statt. Die Bolts aus den kreuzenden Routen wurden übrigens konsequent entfernt.

Schöner Wohnen im andalusischen Hinterland

Orientierungslos im Sektor Austria






"full moon" (7-)

Top "full moon"


Unbekannte Route neben der Eisenbahnbrücke








escalera arabe

producto nacionale (8+)

"Producto nacionale" (8+)



"El canalillo de la mari" (7+)
kurz bevor die Tür aufgeht.

Nächste mal wieder mit Helm

Sonntag, 19. Oktober 2014

Werfner Traumpfad - Tennengebirge (7-)



„Werfner Traumpfad“
SL8  ( 5+ / 5 / 7- / 2 / 4 / 6+ / 5 / 6+ / Rückzug)  
Wechselführung mit Conny ( F / C / F / C / C / F / C / F )

Zu spätes Losstarten bekommt schon langsam System. Leider erkennt man dies immer erst in den letzten Seillängen. So auch am „Werfner Traumpfad“. Zumindest der Einstieg neben der Thorleiter ist relativ leicht zu finden. Bis zur 3. SL eigentlich ganz zuverlässig, doch die 3. SL erschien mir doch etwas hart bewertet. Zumindest wenn man diese Stelle in Relation zur Gesamtroute sieht. Ganz ohne Technik wäre es der reine Kraftakt gewesen. Die Absicherungsphilosophie ist doch sehr variantenreich, von "overbolted" bis „give-me-more-bolts“. Die einbrechende Dämmerung und eine Phase der Orientierungslosigkeit führten jedoch dazu, dass wir die letzte Seillänge auf den "Haifischzahn" einer Wiederholungstat überliesen. Und wenn man dann vom alten Hüttenwirt Rupert mit dem Suzuki-Jeep im "Sebastian-Loeb-Stil" noch zu Tal gefahren wird, bekommt das ganze schon einen gewissen Unvergesslichkeits-Charakter.  


Die Werfner Hütte rechts liegen gelassen

Einstieg in den Werfner Traumpfad

Schöne Platten mit so mancher Wasserrille

Conny mit  Haifischzahn

Fantastische Kletterbedingungen

In der 4. Seillänge

Der Zahn rückt immer näher

Friedl in der 6. Seillänge

Ein Stückchen geht immer noch


Der Hochkönig im Hintergrund





Sonntag, 5. Oktober 2014

Wenn der Vater mit dem Sohne - Untersberg (6+)



„Wenn der Vater mit dem Sohne“
SL  (5+/5+/6-/6-/5-/6-/6+/6 )
Wechselführung mit Conny (F/F/F/F/C/F/F/C)

Schon irgendwie seltsam, mit Seil und Kletterschuhen adjustiert in einer Seilbahn zu stehen und zum Gipfel hochzufahren. Unsere japanischen „Weggefährten“ würdigten unsere alpine Kostümierung jedenfalls mit wohlwollenden Blicken. Im Vergleich zu dem Höhlenforscher neben mir, der bei strahlendem Sonnenschein im Blauzeug und Gummistiefeln hochfuhr, hinterließen wir ohnehin noch eine relativ gesellschaftstauglichen Eindruck. Vom Gipfel ging es dann zur Abseilpiste, den Blausandpfeiler nach unten. Das Prinzip „Seil-sharing“ war mir bislang noch nicht so bekannt d.h. andere Seilschaften verwenden unser Seil zur Talfahrt. Grundsätzlich würde ich mich jedoch nicht mehr zu lange im Bereich der Abseilpiste aufhalten. Steinschlag! Der Aufstieg verläuft dann über rauhe Platten mit ausgewählten Griffen. Und schönen Wasserrillen. Für die Moral wäre es gut, wenn man Wasserrillen-Klettern zuvor schon etwas geübt hat. Die Absicherung ist für Einsteiger nicht immer optimal. Der Fels ist jedoch sehr griffig-rauh und hält auch so manchen verwegenen Tritt. Nach der Querung des „Dreierwegs“ steigt der Schwierigkeitsgrad merkbar an. Nach einer herausfordernden Linksquerung geht es einen nassen Riss hinauf. Gute Tritttechnik hilft hier unglaublich, wobei die Sicherungen in Ordnung sind. Lediglich die Sicherung zum vorletzten Stand erschien mir etwas deplatziert. Mit etwas Schwung erreicht man aber auch diesen Stand vor der Ausstiegstraverse. Ging sich gerade noch für einen Radler  vor der letzten Gondeltalfahrt aus.

Mit der ersten Gondel hoch
Blick in Richtung Blausandpfeiler
Mehr als nur Orientierung
Ankunft bei der Abseilpiste
Fantastische Stimmung hoch  über der Toni-Lenz-Hütte
Am Einstieg zur "Wenn der Vater mit dem Sohne"
In der 3. Seillänge

 
3. Seillänge

3. Seillänge


Unwirkliche Stimmungen hoch über Salzburg

Conny in der Ausstiegsseillänge
Schnell hinterher und ab zur Gondel


Letzter Blick auf den Blaussandpfeiler